Brexit: Verschiebung der Einführung von Zollkontrollen ermöglicht verzögerungsfreie Transporte nach Großbritannien

Dover/Versmold. 17.03.2021. Die britische Regierung hat die Einführung von zusätzlichen Zollkontrollen um sechs Monate verschoben. So sind Veterinärzertifikate und Vor-Registrierungen in IPAFFS für Lebensmittel tierischen Ursprungs für den Transport der EU nach Großbritannien erst ab dem 1. Oktober 2021 vorzuweisen. Dies ermöglicht eine stabile und effiziente Transportabwicklung ins Vereinigte Königreich auch nach dem 1. April 2021 und die Möglichkeit einer noch besseren Vorbereitung aller Beteiligten auf die Einführung der nächsten Stufen der Importkontrollen. Welche Auswirkungen die Verschiebung der Kontrollen jetzt hat und welche Möglichkeiten sich für den Transport nach Großbritannien ergeben, erläutert Marcel Vogler, Executive Director Transport bei der Nagel-Group.

Wie ist die derzeitige Situation bei den Transporten nach Großbritannien?

Wir können Transporte nach Großbritannien reibungslos und ohne größere Verzögerungen abwickeln. Über unseren Standort in Dover ermöglichen wir tägliche Verladungen von Lebensmitteln aller Temperaturbereiche nach GB und mittels Direktabfahrten nach Irland inklusive der Importzollabfertigung zu den aktuellen Bedingungen. Unsere Kunden sind hierdurch in der Lage, ihren Handel mit ihren Kunden in UK und Irland zuverlässig fortzuführen oder wiederaufzunehmen.

Welche Auswirkungen haben die Verschiebungen der Importkontrollen in Großbritannien?

Zunächst einmal hat die Verschiebung der UK-Importkontrollen für große Erleichterung gesorgt. Jetzt haben alle Beteiligten –  egal ob Versender, Empfänger, Transporteure, Zollspediteure, Zollbehörden oder Häfen – die nötige Zeit, sich auf die neuen Bedingungen zu den späteren Terminen vorzubereiten. Und hier ist meiner Meinung nach noch einiges zu tun. Wir stehen mit allen Akteuren zu den Vorbereitungen auf die zweite und dritte Stufe der britischen Importregeln im Austausch und informieren unsere Kunden aktiv über die neuen Entwicklungen.

Welche Möglichkeiten ergeben sich jetzt daraus für den Handel und die Hersteller?

Für die nächsten sechs Monate können größere Sendungsvolumen als angenommen nach Großbritannien und Irland abgewickelt werden. Der seit dem Jahreswechsel etablierte Prozess bei der Nagel-Group ist stabil. Wir können die derzeit gültigen Anforderungen an die Importe von Lebensmitteln mit unseren Kunden erfüllen und termingerecht in Großbritannien und Irland die Waren zustellen. Da wir selbst die Kapazitäten zur Verzollung an unserem Standort in Dover massiv ausgebaut haben, können wir größere Verzögerungen in der Lieferkette vermeiden. Dieser Prozess kann jetzt für weitere sechs Monate beibehalten und kontinuierlich optimiert werden.

Was ist dabei zu beachten?

Die bekannten Vorleistungen sind weiterhin zu erbringen. Für uns entscheidend ist, dass die vereinfachten Importzollanmeldungen weiterhin wie bisher ohne neue technische Anforderungen vorgenommen werden können und unsere Kunden auf Wunsch die Vereinfachungen EIDR (Entry Into Declarants Records) und CFSP (Customs Freight Simplified Procedures) nutzen können, wenn die einschlägigen Voraussetzungen erfüllt sind. Wir beraten unsere Kunden gerne individuell, was für den reibungslosen Transport nach Irland, Großbritannien und speziell Nordirland benötigt wird. Sowohl in der verlängerten Übergangszeit, als auch für alle Entwicklungen in späteren Phasen.

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brexit@nagel-group.com