Im Interview: Lena Watermann, Head of Value Added Services

Lena Watermann ist Head of Value Added Services und ist bereits seit 12 Jahren Teil der Nagel-Group. Als duale Studentin erhielt sie Einblicke in unterschiedliche Abteilungen der Niederlassung Borgholzhausen als auch des Headquaters. Mit der Übernahme eines umfangreichen VAS-Geschäftes durch die Nagel-Group begleitete Lena Watermann früh verschiedene Phasen – von der Kalkulation über die Planungsphase bis zum GoLive. Als Projektmanagerin war sie stetig mit neuen Anforderungen im VAS-Bereich konfrontiert und lernte verschiedene Facetten des Bereichs kennen.

Heute berichtet sie von den Herausforderungen ihres Aufgabenfeldes und wie sich die Themen Digitalisierung und Green Logistics auf den VAS-Bereich auswirken.

Im Bereich Value Added Services sind Sie zuständig für alle Mehrwertleistungen im Bereich der Kontraktlogistik. Welche VAS sind besonders gefragt? Welche Trends gibt es derzeit im Bereich VAS?

Für viele Kunden packen wir Sortimentskartons, wodurch diese die Möglichkeit haben, den Verbrauchern im Geschäft viele Produktvarianten auf kleinem Raum anzubieten.

Zudem ist der Bau von Displays gefragt, um den Endkunden die Produkte ansprechend zu präsentieren und aus dem großen Produktangebot herauszustechen zu können.

Es ist zu erkennen, dass das Artikelspektrums vielfältiger wird. Dies zeigt sich sowohl in aufwendigeren Sortierungen als auch durch kleiner werdende Losgrößen.

 

Die immer fortschreitende Digitalisierung macht sich auch in der Logistik bemerkbar. Wie spiegelt sich dies im Bereich VAS wider?

Bei dem Einsatz von (komplexen) Automatisierungslösungen sind wir unter anderem auf den Aspekt der Digitalisierung angewiesen, um Anlagenteile zu steuern und miteinander sowie mit unserem Warehouse Managementsystem kommunizieren zu lassen.

Zudem versuchen wir nach und nach papiergestützte Prozesse (z. B. mittels Apps) zu digitalisieren. Konkret setzen wir seit Kurzem in bisher einem Standort eine App zur Dokumentation der Qualitätskontrollen ein.

 

Auch das Thema Nachhaltigkeit im Sinne von Green Logistics wird für Kunden immer wichtiger. Welche Möglichkeiten gibt es in dieser Hinsicht für den Bereich VAS?

Ein Ansatz für mehr Nachhaltigkeit ist die Reduzierung von Kartonageabfall.

Häufig müssen die Kartons, in denen die Ware sortenrein für den Konfektionierprozess bereitgestellt werden, ganz oder teilweise entsorgt werden, da diese nicht als Basis für einen Sortimentskarton oder ein Display weiterverwendet werden können.

Hier besteht die Chance, in Zusammenarbeit zwischen den Kunden und uns als Dienstleister Lösungen zu entwickeln, um z. B. durch die Umsetzung der (teilweisen), Wiederverwendung der Ursprungskartons oder den Einsatz von Mehrwegbehältern zur Anlieferung der sortenreinen Ware den Abfall zu reduzieren. Hierdurch werden Ressourcen geschont und gleichzeitig können die Kosten für zusätzliche Kartonage und die Abfallentsorgung reduziert werden.

 

Wie werden sich VAS in Zukunft entwickeln? Mit welchen Herausforderungen wird die Nagel-Group in Zukunft konfrontiert und wie können diese gelöst werden?

Aufgrund der hohen Produktvielfalt, mit der die Konsumenten konfrontiert werden, wird es auch in der Zukunft entscheidend sein, durch den Einsatz vielfältiger Mehrwertleistungen wie eine ansprechende Verpackung und Präsentation seiner Produkte sowie z. B. den Einsatz von Promomaterialien aus der Masse herauszustechen.

Da die Produkte unserer Kunden in der Regel sehr flexibel gehandhabt werden müssen, handelt es sich häufig um manuelle Prozesse, verbunden mit einem hohen Personaleinsatz. Aktuell sehen wir uns allerdings wie in vielen Bereichen mit einer Personalknappheit konfrontiert, daher ist es eine unserer Aufgaben, Lösungen zu finden, um Prozesse wo möglich und nachhaltig umsetzbar, zu automatisieren.