Der Logistikdienstleister Nagel arbeitet derzeit am größten Modernisierungsprojekt der Firmengeschichte. Neben dem Ausbau der Lagerflächen stehen effizientere Kühlanlagen sowie die Modernisierung der IT im Zentrum.
Trotz der aktuell unsicheren Lage und dem hohen Kostendruck bleibt die Nagel-Group bei ihrer Modernisierungsoffensive, in die bis zu 1 Mrd. Euro in den kommenden zehn Jahren fließen sollen. „Wir halten an diesem Plan fest und glauben, dass wir nur durch die Investitionen langfristig die Qualität halten und wettbewerbsfähig bleiben können“, sagt CEO Carsten Taucke. Ein Großteil der Investitionssumme fließe in die Erweiterung und Modernisierung der Logistikstandorte. Neben dem Ausbau der Lagerflächen um 150 000 qm stehen die Optimierung des Netzwerks und das Heben von Synergien – zum Beispiel durch die Kombination von Frische und TK-Standorten in direkter Nachbarschaft – oben auf der Agenda.
Darüber hinaus: „Je moderner die Anlagen sind, umso mehr können sie uns beim Einsparen von dringend benötigter Energie zum Kühlen der Waren helfen“, so Taucke. Derzeit werde bereits ein Teil des Strombedarfs durch eigenen Solaranlagen gedeckt. Zahlreiche weitere Photovoltaik-Anlagen sind noch in Bau oder Planung. Denn: „Die hohen Stromkosten machen uns aktuell sehr zu schaffen.“ Zudem seien bessere Wärmedämmungsanlagen Teil der Lösung für mehr Energieeffizienz.
Momentan wickelt Nagel zehn große Bauprojekte für Standorte parallel ab, deren Investitionssumme sich auf etwa 350 Mio. Euro summiert. Während Erweiterungen in Bochum und Buxheim gerade abgeschlossen sind, laufen in Schweitenkirchen, Nürnberg, Hamburg, Radfeld (Österreich), Ringstedt und Vejle (beides Dänemark) die Bauarbeiten. Auch im thüringischen Emleben und Kormuniki (Polen) sind die Planungen für Neubauprojekte abgeschlossen.
Nagel will zudem die Digitalisierung vorantreiben: Für eine neu aufgesetzte IT-Infrastruktur basierend auf SAP Hana sowie die Runderneuerung der WMS und TMS-Systeme fließen deutlich zweistellige Mio.-Beiträge. Der Fachkräftemangel in Deutschland macht sich laut Taucke nicht nur bei Lkw-Fahrern bemerkbar. „Es wird immer schwerer Lageristen zu bekommen. Daher müssen wir ein möglichst attraktives Arbeitsumfeld bieten und hohe Löhne zahlen“, sagt er. Auch dahingehend sei es wichtig, die Lagerstandorte auf neuste Standards zu bringen.
Zudem investiert Nagel fortwährend kräftig in die Flotte, um einen hohen Standard der Fahrzeuge zu sicherzustellen. Perspektivisch sollen Alternative Antriebe dabei helfen CO2 einzusparen; dazu laufen diverse Tests im Unternehmen. Großes Einsparpotenzial sieht der CEO aber auch bei Sattelaufliegern: „Sehr viel Diesel fließt derzeit in die Aggregate der Trailer. Vollelektrische Varianten sind zwar in der Erprobung, bis sie breit im Einsatz sind, dauert es aber noch.“ Ungeachtet der Modernisierungsoffensive habe die Nagel Group auch M&A-Aktivitäten im Blick: „Wir halten die Augen weiter offen für Zukäufe“, sagt Taucke.
Der Bericht „Nagel-Group setzt trotz Krise auf Modernisierung“ ist von Lena Bökamp am 21.10.2022 in der Lebensmittelzeitung erschienen. Hier geht es zum Originalbericht.
Über die Nagel-Group
Die auf Lebensmittellogistik spezialisierte und europaweit agierende Nagel-Group mit Sitz in Versmold beschäftigt an mehr als 130 Standorten über 11.500 Mitarbeiter. Zuletzt erwirtschaftete das Unternehmen einen Umsatz von 2,1 Milliarden Euro. Täglich bewegt die Unternehmensgruppe Lebensmittel in allen Sendungsgrößen und Temperaturklassen. Ob Tiefkühlprodukte, Fleisch, Milchprodukte, Kaffee oder Süßwaren – Tag für Tag trägt die Nagel-Group im Auftrag von Industrie und Handel dazu bei, dass Verbraucher in ganz Europa am Point of Sale die richtige Ware zur richtigen Zeit und in der richtigen Qualität vorfinden. Damit leistet die Nagel-Group einen wesentlichen Beitrag zum Erfolg ihrer Kunden.